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Samariter im Nationalsozialismus

ASB lässt Verbotszeit erforschen

Was wurde aus den 52.000 Samaritern, den 1.200 approbierten ASB-Ärzten, den Masseuren, Pflegekräften, Kolonnen und den Erholungs- und Kindererholungsheimen nach der Auflösung des Arbeiter-Samariter-Bundes zum 1. September 1933 durch die Nationalsozialisten? Diesen Fragen will der Verband mit einem Forschungsprojekt nun nachgehen.

Die ASB.Kolonne Hamburg im Juli 1933 - kurz vor der Auflösung des Arbeiter-Samariter-Bundes. Was aus den Samaritern wurde, lässt der ASB nun erforschen.

Foto: ASB-Archiv

„Wenn man uns danach fragt, ob und welche Samariter Opfer von Verfolgung durch das NS-Regime wurden, sollten wir hier verlässliche Antworten geben können und biografische Beispiele benennen können", begründete ASB-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch den Forschungsauftrag an unabhängige Wissenschaftler. „Dies sind wir auch unseren Mitgliedern schuldig, die für ihre Überzeugungen mutig einstanden und mitunter allein wegen ihres Bekenntnisses zum ASB den neuen Machthabern verdächtig waren und verfolgt wurden."

Ebenso wolle der ASB durch die unabhängige historische Forschung die Rolle der wichtigsten Akteure des Verbandes zwischen 1933 und dem Wiederaufbau des ASB ab Herbst 1945 untersuchen lassen. „Denn uns ist auch bewusst, dass auch Menschen, die keine überzeugten Nationalsozialisten waren, in dieser Diktatur in Situationen gerieten, wo sie sich anpassten, verstrickten oder gar persönlich schuldig wurden," so Bauch.

Mit einem Vorstandsbeschluss hat der ASB die Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V. mit dem Forschungsprojekt beauftragt, deren Historiker sich mit ihrem Konzept und Forschungsansatz gegenüber weiteren Mitbewerbern durchgesetzt haben. Die ausgewiesenen Experten forschen am Standort der ehemaligen „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft" in Mecklenburg zur NS-Gesundheitspolitik und werden von einem hochrangigen wissenschaftlichen Beirat beraten.

Das Forschungsprojekt ist auf 16 Monate angelegt. Die Ergebnisse werden in Form von Publikationen, einer Ausstellung und Veranstaltungen öffentlich gemacht.